01/15 2013
Lehrerverein der persischen Sprache in Deutschland e.V.
Überblick
In Deutschland leben rund 350.000 Menschen, deren Muttersprache oder Zweitsprache Persisch ist. „Farsi“, so heißt Persisch im Original, ist eine der ältesten Sprachen der Welt, deren Wurzel zeitlich dem Sanskrit gleichgesetzt wird. Das Neupersische wird in Afghanistan und in Zentralasien als „Dari“ - Sprache des Hofes - bezeichnet. Persisch wird neben anderen iranischen Sprachen, wie Kurdisch, Aserbaidschanisch, Luri, Belutchi und Gilaki, schätzungsweise von mehr als 200 Millionen Menschen weltweit als Muttersprache oder Zweitsprache gesprochen. Die persisch-arabische Schrift entwickelte sich im siebten Jahrhundert durch die Islamisierung Irans. Das persische Alphabet umfasst 32 Buchstaben. Hier kommen zwei Sprachfamilien zusammen - das Arabische gehört zu der semitischen, Farsi zu der indogermanischen Sprachfamilie. Farsi entwickelte sich zu der bedeutendsten Literatursprache der islamischen Welt und nahm somit großen Einfl uss auch auf die benachbarten Turksprachen – im osmanischen Reich wurde Persisch zur Pfl icht für die anspruchsvolle Bildungsschicht. Die persische Literatur hat mit Dichtern wie Ferdowsi, Saadie, Moulana J. Balkhi, Hafi s und Khayam, um nur einige von ihnen zu nennen, auch europäische Schriftsteller und Dichter, wie z.B., Johann W. Goethe inspiriert und beeinfl usst. Ziel der Vereinsgründung In Deutschland werden inzwischen zusätzlich zu den ost - und westeuropäischen Sprachen auch viele außer-europäische Sprachen, wie Arabisch, Türkisch, Chinesisch und Japanisch in den Unterricht der Schulen integriert. Das ist ein positives Zeichen und Signal für weitere Muttersprachen-Förderungen. Wie die jüngsten Forschungsergebnisse zeigen, steigert die Förderung der Muttersprache die schulische und soziale Integration der Kinder. „Der herkunftssprachliche Unterricht hat an Bedeutung zugenommen, da heute erwiesen ist, dass eine weitere Sprache nur dann effektiv erlernt werden kann, wenn die Muttersprache gut beherrscht wird. Durch die Erweiterung und Vertiefung der sprachlichen Fähigkeiten werden auch die Beziehungen zum Herkunftsland der Familie und/oder eines Elternteils mit seinen kulturellen Eigenheiten verstärkt“, so die Begründung der Bonner Schulbehörde auf ihrer Homepage. Die Förderung durch Muttersprache unterstütze die Persönlichkeitsentwicklung und sei ein unverzichtbarer Bestandteil der mehrsprachigen Erziehung der Schüler, weist die Forschung nach. Der Lehrerverein für persische Sprache wird sich dafür einsetzen, dass die Anerkennung der persischen Sprachförderung durch die Schulen gewährt wird. Bislang fi ndet der Unterricht meist in Privaträumen und Hinterhöfen, außerhalb des Schulunterrichts, statt. Die Qualität des Unterrichts leidet unter diesen Vorrausetzungen. Hier gilt eine positive Veränderung anzustreben. Auf diesem Wege ist der Verein auf Ihre Unterstützung, - als Lehrer, Eltern, Schüler oder Kultur und – Bildungsvereine, angewiesen. Nur gemeinsam können wir die Politik und die zuständigen Behörden für unsere Ziele erreichen: • Einführung der persischen Sprache als Zweitsprache in den Lehrplan der betreffenden Schulen • Anstellung der Lehrkräfte für persischen Unterricht. Erweiterte Aufgaben des Vereins: • Entwicklung von Unterrichtsmethoden für Persisch als Zweitsprache. • Fortbildungsangebote zur Qualitätssicherung. • Zusammenarbeit mit Eltern und mit den Schulbehörden in Deutschland.
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